Exklusivinterview: Zeuge beim Axt-Attentat: „Da muss noch jemand anderes gewesen sein!“

Das Axtattentat gestern Abend auf dem Düsseldorfer Hauptbahnhof forderte neun Opfer. Einer der Schwerverletzten ist Domenico Letizia, sein Bruder Pascal sprach exklusiv mit COMPACT-Chefredakteur Jürgen Elsässer über den Tathergang – und warum er auf die Regierung wütend ist.

COMPACT: Lieber Pascal Letizia, Sie waren gestern in der S28 – Ihr Bruder Domenico wurde von dem Axtmann verletzt und liegt im Krankenhaus. Wie geht es ihm?

Pascal Letizia: Die letzte Auskunft von den Ärzten war, dass er erst mal über‘m Berg ist und man die Nacht abwarten muss. Man kann erst in 5 bis 6 Stunden schauen, ob dauerhafte Schäden da sind und ob er erst mal in Narkose bleibt.

COMPACT Welche Verletzungen hat er?

Pascal Letizia: Er soll wohl den Schädel so eingedrückt haben, so dass das Gehirn auch was abbekommen hat. Außerdem war das Ohr bis zur Ohrmuschel gerissen, so dass sie es nähen mussten. Die können erst heute mehr Auskunft geben, ob die Verletzungen irgendwelche Folgen haben.

COMPACT: Wie spielte sich der Angriff ab?

Pascal Letizia: Das ging alles wirklich recht schnell: Die Bahn kam, wir wollten einsteigen, ich ging vor meinem Bruder und war schon drinnen. Aah, hörte ich einen Knall, drehe mich um und sehe meinen Bruder umkippen, voller Blut, und den Typen wild um sich schlagen, dann wegrennen. Ich sah meinen Bruder am Boden und dachte mir: Zieh‘ ihn erst mal in die Bahn. Ich hab’ ihn mir gepackt und in die Bahn geschrien, dass jemand einen Krankenwagen rufen soll. Der Fahrer schloss direkt die Türen, da kam der Täter auch schon zurück gerannt, lief aber zum Glück nur vorbei.

Dank der supernetten, schnellen Hilfe der anderen Fahrgäste konnte eine erste Versorgung starten. Dass ich ihn reingeholt hatte, war unser Glück. Wer weiß, was passiert wäre, wenn wir noch draußen gewesen wären, als der zurückkam. Das ging so schnell. Das waren 10-15 Minuten. Das konnte er nicht alleine gewesen sein. Er konnte nicht so schnell von oben runter in die Halle rennen, da muss noch jemand gewesen sein. Die Polizei kam sehr schnell, der Notarzt auch, und die Männer haben super Arbeit gemacht. Aber ich werde niemals den Blick von meinem Bruder vergessen, wie leer dieser Blick war. Ich dachte, es sei vorbei mit ihm.

COMPACT: Haben Sie einen oder mehrere Angreifer gesehen? Hat der Typ was gebrüllt?

Pascal Letizia: Gesehen nicht, aber die Zeit war zu kurz, dass er von oben in die Lobby runter rennen konnte… er kam ja direkt zurück gerannt, nach 2-3 Minuten … Ich hab’ nur gehört, dass er dreckig gelacht hat. Das kommt nach und nach in Gedanken wieder: Wie er um sich schlagend, mit der Axt über‘m Kopf rumgerannt ist und gelacht hat.

COMPACT: Also, in der Lobby unten gab es eine weitere Attacke, die der Typ, der Ihren Bruder gehackt hat, rein zeitlich nicht gemacht haben kann?

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